Meine Mexiko-Reise ist leider vorbei und auch wenn ich sie nicht komplett Zero Waste gestalten konnte, ging es doch besser als ich gedacht hatte.
Reisen ohne Müll
Da man in Mexiko das Leitungswasser nicht trinken kann, haben wir uns anfangs Wasser in Plastikflaschen gekauft.
Nachdem wir ein paar Tage unterwegs waren, hatten wir in Mérida ein Hotel mit Wasserspender für die Gäste. Das brachte mich darauf in den restlichen Hotels nach Wasserspendern zu fragen. Unser letztes Hotel hatte zwar keinen Wasserspender für Gäste, aber nachdem ich nett erklärt hatte, dass wir unsere Flaschen auffüllen um Müll zu sparen, kam das so gut an, das wir unsere Flaschen am Personal-Wasserspender auffüllen durften.
Das Frühstück in den meisten Hotels war leider garnicht meins. Marmelade, Butter sogar manchmal das Brot, alles portionsweise in Plastik verpackt. Selbst für den Kaffee gab es meistens Styroporbecher. Da es aber auch nichts veganes gab und ich keinen Kaffee trinke, war das Frühstück für mich sowieso uninteressant. Deswegen hat sich der Freund einen Kaffee in seinem wiederverwendbarem Becher mitgenommen und wir sind frühstücken gegangen oder haben uns Obst gekauft.
Auch wenn wir unterwegs waren, war Obst meistens der Snack der Wahl. Seltsamerweise war das nicht immer leicht zu finden. In den kleinen Supermärkten gab es nur ein winziges Regal, in dem meistens auch nur Bananen und Äpfel waren und oft hab es grad nichts. Für längere Ausflüge haben wir vorher einen Bäcker gesucht, bei dem wir das Brot unverpackt kaufen konnten und in Tulum gab es ein tolles Restaurant, bei dem wir uns hin und wieder Kuchen in meiner eigenen Dose mitgenommen haben.
Bis auf die Plastikflaschen haben wir also nicht besonders viel Müll produziert.
Gepäck
Bei der Reise habe ich ausprobiert nur mit Handgepäck auszukommen und was soll ich sagen, ich würde es immer wieder so machen.
Ich hatte dabei:
- Hemd für den Flug, im Bus und Abends
- 3 kurze Hosen (eine davon zum schlafen)
- Flip Flops
- 6 T-Shirts/Top (eins davon zum schlafen)
- Unterwäsche für 5 Tage
- Turnbeutel
- Strumpfhose
- Ein Paar dicke Socken (nur für den Flug) und 5 dünne Socken
- Beutel
- Leggings
- Tuch und Handtuch
- Kleid
- Bikini
- Medikamente
- Buch
- Dose + Besteck
- Kopfhörer
- Sonnenbrille
- Minzpastillen
- Taschentücher
- Becher
- Ladekabel
- Powerbank
- Reiseführer
Im Großen und Ganzen war das schon recht gut gepackt, mit den Sachen kam ich gut aus und ich hatte kaum Sachen die unnötig waren.
Da wir in jeder Unterkunft welche hatten, war das Handtuch eigentlich überflüssig. Das nächste Mal werde ich auf jeden Fall nur ein kleines für den Notfall mitnehmen.
Als besonders praktisch stellte sich aber das Tuch herraus, ich habe es wesentlich mehr benutzt, als ich vor der Reise gedacht hätte. Als Schal, Decke, zum überwerfen wenn die Klimaanlage mal wieder irgendwo voll aufgedreht war und als Strandtuch. Wer schon eins zuhause hat, sollte es beim reisen auf jeden Fall mitnehmen.
Ausflüge
Ich steh nicht so auf Reisegruppen, ist mir zu spießig, man muss sich nach fremden Menschen richten und ich habe das Gefühl, dass man eigentlich nicht wirklich Insiderwissen vermittelt bekommt. Deswegen haben wir die meisten Ausflüge selbst gemacht. Zu den Museen und Pyramiden sind wir mit öffentlichen Bussen gefahren (in Tulum ging das sogar mit dem Fahrrad, was wirklich cool war) und für Informationen hatten wir einen Reiseführer dabei und haben uns die Infotafeln durchgelesen.
Durch Zufall haben wir in Tulum einen Anbieter gefunden, dem nachhaltiger Tourismus wichtig ist. Die angebotenen Touren sind in kleinen Gruppen, es wird Müll vermieden und darauf geachtet, dass mit Mensch und Umwelt respektvoll umgegangen wird. Zusätzlich sind die angebotenen Touren auch echt spannend.
Das klang so gut, dass wir gleich eine Tour für den nächsten Tag gebucht haben, die dann auch wirklich toll war. Sogar so toll, dass wir noch eine zweite gebucht haben und ich beim nächsten Urlaub schon vorher recherchieren werde ob es etwas ähnliches gibt.
Über beide Touren habe ich eine ausführliche Insta-Story gemacht. Die ganze Mexiko Story könnt ihr bei mir in den Highlights sehen.
Mexiko und Müll
In den meisten Städten hatte ich das Gefühl, dass Müllvermeidung eher nicht besonders wichtig ist. Alles ist in Plastik verpackt und auf den Straßen liegt viel Müll. Allerdings scheint Tulum die große Ausnahme zu sein. Es gibt nicht nur einen Bio-Laden mit unverpacktem Angebot, auch viele Restaurants haben Stoffservietten biologisch abbaubare Strohhalme und Mülltrennung (was in Mexiko nicht normal ist). Ein Restaurant baut sogar sein Gemüse auf einer eigenen Farm an, kompostiert die Küchenabfälle und läd regelmäßig die Kinder der Umgebung ein, ihnen dieses ökologische Leben näher zu bringen.Diese tollen Menschen waren wohl auch der Grund, warum wir uns in Tulum so wohl gefühlt haben und länger geblieben sind, als wir eigentlich wollten.
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